Unterschiedliche Antriebskonzepte???
- Mikki
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Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Hallo an alle,
ich hab mir mal Bilder originaler Pistenraupen angesehen und da ist mir aufgefallen dass je nach Hersteller die Stellung/Anordnung vom Sternrad zum Laufrad unterschiedlich ist. Anbei mal eine Skizze der verschiedenen Anordnungen.
Mich würde jetzt mal interessieren wo da die Vor- und Nachteile liegen.
Beim Pistenbully ist mir aufgefallen dass das Sternrad kleiner ist als die Laufräder und es auch oberhalb der Laufradachse angeordnet ist.
Bei Prinoth ist es wohl genau ungekehrt. Das ist das Sternrad unterhalb der Laufradachse angeordnet.
Bei einen Bild von einem Formatic 350 was das Sternrad genau so groß wie die Laufräder und waren auch auf einer Ebene angeordnet.
Ich denke die Hersteller haben sich da ja auch was bei gedacht!? Gibt es je nach Anordnung irgendwelche Vor- und Nachteile?
Gruß
Micha
ich hab mir mal Bilder originaler Pistenraupen angesehen und da ist mir aufgefallen dass je nach Hersteller die Stellung/Anordnung vom Sternrad zum Laufrad unterschiedlich ist. Anbei mal eine Skizze der verschiedenen Anordnungen.
Mich würde jetzt mal interessieren wo da die Vor- und Nachteile liegen.
Beim Pistenbully ist mir aufgefallen dass das Sternrad kleiner ist als die Laufräder und es auch oberhalb der Laufradachse angeordnet ist.
Bei Prinoth ist es wohl genau ungekehrt. Das ist das Sternrad unterhalb der Laufradachse angeordnet.
Bei einen Bild von einem Formatic 350 was das Sternrad genau so groß wie die Laufräder und waren auch auf einer Ebene angeordnet.
Ich denke die Hersteller haben sich da ja auch was bei gedacht!? Gibt es je nach Anordnung irgendwelche Vor- und Nachteile?
Gruß
Micha
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Re: Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Hallo, über Vor- und Nachteile kann ich leider nichts beitragen. Jedoch: wie sehr sich Antriebsrad und Spannachsenrad über dem Boden befinden, hängt stark von der jeweiligen Einfederung ab. Das Antriebsrad des PB 600 ist am Zahnumfang gemessen sogar grösser als die Laufräder! Am PB 600 ohne Anbaugeräte Und Winde befindet sich der unterste Zahn ca. 10cm über dem Boden.
LG Georg
LG Georg
- stuzpasta
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Re: Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Hallo,
Beim Leitwolf oder der LH 500 kann man das Fahrwerk vorne und hintengetrennt aunheben. Also vorne wird das Leitrad angehoben, und hinten das Antriebsrad. Das ist halt abhängig von der jeweiligen Fahrsituation. wenn man vorne und hinten Anhebt, und um die eigene Achse dreht, dann ist die Belastung auf das Fahrwerkt nicht so groß.
LG Stuz
Beim Leitwolf oder der LH 500 kann man das Fahrwerk vorne und hintengetrennt aunheben. Also vorne wird das Leitrad angehoben, und hinten das Antriebsrad. Das ist halt abhängig von der jeweiligen Fahrsituation. wenn man vorne und hinten Anhebt, und um die eigene Achse dreht, dann ist die Belastung auf das Fahrwerkt nicht so groß.
LG Stuz
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Re: Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Hallo,
eines voweg, das Sternrad (Antriebsrad) ist immer fest mit dem Rahmen verbunden und kann nicht in seiner Höhe verändert werden. Beim Leitwolf und LH 500 können die Laufräder in ihrer Höhenstellung hydraulisch angepasst werden. Dadurch konnte z.B. bei schweren Schubarbeiten die Laufrollen angehoben werden, so dass das Sternrad sich Richtung Piste senkt und dadurch zusätzliche Eingriffslänge der Ketten entsteht, was für mehr Vorschub im Schnee sorgt. Auch kann dadurch die Bodenfreiheit verändert werden. Bei Kässbohrer wurden meines Wissens noch nie solche Systeme umgesetzt. Das höherliegende Sternrad ist für ein ruhigeres Laufverhalten der Kette verantwortlich, da sich das Abrollverhalten von Sternrad/Kette zum Untergrund positiv auswirkt. Auch bei einem Panzer befindet sich das Sternrad immer versetzt zu den Laufrollen (Was aber auch mit der sehr guten Geländegänigkeit geschuldet ist) Das gleiche (Auch wenn kaum optisch sichtbar) ist bei Baggern und Baumaschinen zu finden. Zusammengefasst könnte man sagen: Sternrad und Laufräder auf gleicher Ebene: bessere Schubleistung durch die größer wirkende Kettenlänge im Schnee, schlechteres Laufverhalten. Umgekehrt gilt das ganze für versetzt angebrachte Lauf- Sterräder. Das ein Sternrad tiefer wie die Laufrollen angeordnet ist, habe ich allerdings noch nicht gesehen. Da lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Vielleicht weiß ja Jürgen Pellengahr noch etwas darüber, was noch für Vor-Nachteile entstehen und bei welchen Vorbildern das ganze so angewandt wurde.
LG Heiko
eines voweg, das Sternrad (Antriebsrad) ist immer fest mit dem Rahmen verbunden und kann nicht in seiner Höhe verändert werden. Beim Leitwolf und LH 500 können die Laufräder in ihrer Höhenstellung hydraulisch angepasst werden. Dadurch konnte z.B. bei schweren Schubarbeiten die Laufrollen angehoben werden, so dass das Sternrad sich Richtung Piste senkt und dadurch zusätzliche Eingriffslänge der Ketten entsteht, was für mehr Vorschub im Schnee sorgt. Auch kann dadurch die Bodenfreiheit verändert werden. Bei Kässbohrer wurden meines Wissens noch nie solche Systeme umgesetzt. Das höherliegende Sternrad ist für ein ruhigeres Laufverhalten der Kette verantwortlich, da sich das Abrollverhalten von Sternrad/Kette zum Untergrund positiv auswirkt. Auch bei einem Panzer befindet sich das Sternrad immer versetzt zu den Laufrollen (Was aber auch mit der sehr guten Geländegänigkeit geschuldet ist) Das gleiche (Auch wenn kaum optisch sichtbar) ist bei Baggern und Baumaschinen zu finden. Zusammengefasst könnte man sagen: Sternrad und Laufräder auf gleicher Ebene: bessere Schubleistung durch die größer wirkende Kettenlänge im Schnee, schlechteres Laufverhalten. Umgekehrt gilt das ganze für versetzt angebrachte Lauf- Sterräder. Das ein Sternrad tiefer wie die Laufrollen angeordnet ist, habe ich allerdings noch nicht gesehen. Da lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Vielleicht weiß ja Jürgen Pellengahr noch etwas darüber, was noch für Vor-Nachteile entstehen und bei welchen Vorbildern das ganze so angewandt wurde.
LG Heiko
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Re: Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Hallo
Ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Bei tiefem Antriebszahnrad verlängert sich die wirksame Kettenlänge. Dadurch reduziert sich der ausgeübte Bodendruck. Durch die längere Unterstützungsfläche steigt die Raupe besser. Der Verschleiß erhöht sich, da die Kräfte stärker (und öfter) auf die Zahnräder / Motoren den Rahmen einwirken.
Bei einem "kurzen" Laufwerk dreht die Raupe williger. Die Piste wird bei engen Kurven nicht so stark aufgerissen.
Die Antriebszahnräder sind im Laufe der Zeit größer geworden, da verteilen sich die Belastungen auf mehr Zähne, die Zahnräder halten länger und rollen geschmeidiger ab. Die immer größere Leistung wird über mehr Stege in die Kette eingeleitet.
Beste Grüße
Jürgen Pellengahr
Ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Bei tiefem Antriebszahnrad verlängert sich die wirksame Kettenlänge. Dadurch reduziert sich der ausgeübte Bodendruck. Durch die längere Unterstützungsfläche steigt die Raupe besser. Der Verschleiß erhöht sich, da die Kräfte stärker (und öfter) auf die Zahnräder / Motoren den Rahmen einwirken.
Bei einem "kurzen" Laufwerk dreht die Raupe williger. Die Piste wird bei engen Kurven nicht so stark aufgerissen.
Die Antriebszahnräder sind im Laufe der Zeit größer geworden, da verteilen sich die Belastungen auf mehr Zähne, die Zahnräder halten länger und rollen geschmeidiger ab. Die immer größere Leistung wird über mehr Stege in die Kette eingeleitet.
Beste Grüße
Jürgen Pellengahr
- Mikki
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Re: Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Erstmal Danke an alle für die wirklich aufschlussreichen Antworten!!!!
Wenn ich jetzt mal meine Gedanken etwas spielen lasse und ein ein ungefedertes Fahrwerk denke müsste man ja wohl einen Kompromiss für die Stellung des Sternrades zu den Laufrädern finden!?
Liege ich dann richtig wenn man es so lösen würde dass das Sternrad nur leicht nach oben versetzt wird damit man einen vernünftigen Ausgleich zwischen Verschleiß; Druckverteilung und Schubkraft hat?
Gruß
Micha
Wenn ich jetzt mal meine Gedanken etwas spielen lasse und ein ein ungefedertes Fahrwerk denke müsste man ja wohl einen Kompromiss für die Stellung des Sternrades zu den Laufrädern finden!?
Liege ich dann richtig wenn man es so lösen würde dass das Sternrad nur leicht nach oben versetzt wird damit man einen vernünftigen Ausgleich zwischen Verschleiß; Druckverteilung und Schubkraft hat?
Gruß
Micha
- Mikki
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Re: Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Ich hab jetzt mal eine Skizze gemacht und hab das Antriebskonzept übernommen wo das Sternrad etwas nach oben versetzt ist so dass die Oberkante von Laufrädern und Sternrad ein Linie bilden. Vielleicht hat ja noch jemand Anregungen/Verbesserungen in der Hinterhand!?
Gruß
Micha
Gruß
Micha
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Re: Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Die Skizze bezüglich Prinoth Beast stimmt nicht ganz. Die Achse vom Sternrad ist auf gleicher Linie wie die Laufräder. Das kannst Du in dem PDF-Downloadprospekt bei Prinoth nachschauen. Nebenbei erwähnt hat der Beast kein höhenverstellbares Fahrwerk.
Gruß Michi
Gruß Michi
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Re: Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Hallo, ich würde das Sternrad nicht so hoch setzen, da diese Konstruktion Kippbewegungen in Längsrichtung begünstigt, speziell bei gefederten Modellen. Diese Bewegungen werden durch das Gewicht der Front -und Heckgeräte noch verstärkt. Beim PB 600 haben Sternrad und Spannrad bei der Arbeit quasi Bodenkontakt, darüber hinaus werden Längskippbewegungen durch feine, computergesteuerte hydraulische Gegenbewegungen der Geräteträger ausgesteuert. Was den Verschleiss der Raupen durch unsanfte Drehbewegungen angeht: der Cheftechniker in Zermatt sagte uns mit einem Augenzwinkern, dass die Fahrer ihre Kettenschäden meist selbst beheben müssen ...
LG Georg
LG Georg
- Mikki
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Re: Unterschiedliche Antriebskonzepte???
Danke für die Hinweise!!!
Ich hab jetzt das Sternrad so wie beim Beast auf die gleiche Ebene gesetzt. Wäre technisch auch etwas einfacher für mich umzusetzen.
Sorry wenn ich soviel Fragen stelle, aber sehe ich es dann richtig wenn ich an die Kettenspannung denke dass die größte Belastung dann auf dem letzten Leitrad liegt?
Gruß
Micha
Ich hab jetzt das Sternrad so wie beim Beast auf die gleiche Ebene gesetzt. Wäre technisch auch etwas einfacher für mich umzusetzen.
Sorry wenn ich soviel Fragen stelle, aber sehe ich es dann richtig wenn ich an die Kettenspannung denke dass die größte Belastung dann auf dem letzten Leitrad liegt?
Gruß
Micha
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