wie bereits bekannt, verfügen Scheibenwischermotoren in der Regel über eine Masse am Gehäuse. Dies bereitet demjenigen, wie auch mir, große Probleme, der zwei solcher Motoren als Antrieb in einem Metallgehäuse verwenden möchte. Bei entsprechender Drehrichtung beider Motoren käme es daher unweigerlich zu einem Kurzschluss, welcher zur Beschädigung des Reglers führen würde. Da sich bisher hier im Forum anscheinend keiner, bis auf Andi in seinem Beitrag ,,Mein 1:6er Eigenbau´´, mit dem Thema Masse am Gehäuse bei Scheibenwischermotoren näher befasst hat habe ich gestern mal ein bisschen rumprobiert. Und hier das Ergebnis:
Zuerst fand ich heraus, dass mein Scheibenwischermotor jeweils über zwei verschiedene Geschwindigkeitsstufen beherrscht. Und das funktioniert so: Schloss ich den einen Pol direkt über das Gehäuse und den anderen über eines der zwei vom Motor ausgehenden Kabel lief der Motor mit ca 15 U/Min. Verband ich jedoch die Batterie an beide vom Motor ausgehende Kabel, drehte der Motor mit ca 120 U/Min aufwärts. Nach dieser Erfahrung kam ich schließlich zu der Überlegung, dass eine Kohle speziell für die langsame und eine andere für die schnelle Geschwindigkeit zuständig sein musste.
Kurzerhand entschloss ich mich den Motor zu zerlegen um der Sache genauer auf den Grund zu gehen. Hierbei bestätigte sich meine Vermutung. Insgesamt verfügt der Motor so über jeweils drei Kohlen (ein Standart Elektromotor, wie wir ihn normalerweise kennen arbeitet in der Regel mit zwei Kohlen). Eine der Kohlen ist demnach für die langsame und eine andere für die schnelle Drehbewegung zuständig.
Soweit, so gut. Jetzt musste ich nur noch die betreffende Kohle ausmachen, welche eine Leitende Verbindung zum Motorengehäuse herstellt und diese entfernen bzw die Verbindung zu derselben unterbrechen. Dazu demontierte ich die Platine samt Kohlen welche durch drei Schrauben gehalten wird und verfolgte den Verlauf der Leiterbahnen... und siehe da, der Übeltäter war gefunden
Jede der drei Schraubenlöcher stellen einen unmittelbaren Kontakt vom Gehäuse zu einer der Kohlen her, welche unweigerlich für die Masse am Gehäuse verantwortlich ist. Also entschloss ich diese Kontaktstellen mithilfe einer Bohrmaschine und einem 10er Bohrer vorsichtig zu entfernen. Sicherheitshalber legte ich vor dem wiederanbringen der Platine zwischen jedes Schraubenloch eine dünne Unterlegscheibe.
Nun besteht keine Masse mehr am Gehäuse und der Motor kann zusammen mit einem zweiten in einem Metallgehäuse montier werden
Viele Grüße aus Kassel
Daniel
PS: Dieser Beitrag dient lediglich als Anregung und ist nicht als Anleitung zu betrachten. Nachahmung auf eigene Gefahr. Alle Angaben ohne Gewähr!
