Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

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Falcon
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von Falcon »

Servus,

Vorweg: ich bin bei Pistenraupen selbst noch Neuling, beschäftige mich aber seit Jahren mit Kettenfahrzeugmodellen.
Selbst mit Denen ist Sand immer ein problematisches Thema: Getriebe, Antriebe und Elektronik vor eindringendem Sand zu schützen ist im Modellbau schwierig. Man muß das Modell schon ähnlich einem U-Boot bauen um Sandfrei zu bleiben.
Auch wenn ich noch nicht viel eigene Erfahrung mit Modell-Pistenraupen habe ist mir das Fahrwerk dennoch schon ins Auge gestochen: Ich glaube auf dauer wird ein nicht stark verstärktes Fahrwerk mit dementsprechenden Raupen und Getriebe im Sand bald den Geist aufgeben.
Der Wiederstand von Sand ist nicht zu unterschätzen! Da Kämpfen teils sehr Stabile Konstruktionen! Vor allem beim drehen.
Auch wenn es Vorbilder gibt die in ähnlichen Gefilden fahren glaube ich, das es im Modell nicht ganz einfach sein wird!

Gruß,
Markus
AndiGo
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von AndiGo »

das ist richtig. im modell kann man aber teilweise überdimensionieren was in echt aus wirtschaftlichen gesichtspunkten nicht getan wird denke ich. daher is ne planierraupe ne planierraupe und kein pistenbully bzw umgedreht. ich wollte damit nur anmerken, dass es im modell sicher geht, wenn man sich nicht scheut entsprechenden aufwand zu treiben. komplett gekapselte getriebe/motoreinheiten und regelmaessige radlagerkontrollen wuerden dann da natuerlich mit dazu zaehlen. ob man den aufwand betreiben moechte um des modells willen oder lieber auf ein sandtauglicheres geraet ausweicht muss man dann selber entscheiden.

alternativ halte ich den Haeglund fuer recht gelungen, dessen hinteres fahrzeugteil gibt es ja auch mit diversen aufbauten und, er taugt sommers wie winters, sand wie schnee da er wie ein knicklenker gesteuert wird.
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pb600_OA
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von pb600_OA »

Hallo AndiGo,
das argument, schnee waere leichter mag ich irgendwie nicht so gelten lassen angesichts dessen was bei mir hier im januarsturm an shcnee kam, das is nichts mit pulverschnee welcher wirklich leichter als sand waere, nein, der richtige backschnee. und der wird auf grund seiner tollen eigenschaften teilweise schlimmer zu schieben sein als sand ;) sonst würde es sicher auch keiner 400? ps motoren bedürfen.
Bedenke nur, dass von den 400 PS ( z.B.beim PB 400 - 370PS ) bei der Windenversion 150 PS für die Winde abgehen und ca. 120 - 150PS für die Fräse. Bleiben also nur noch 70-130 PS für den Vortrieb mit den Ketten!
Pappschnee ist zwar wirklich das heftigste was man einem Pistenbully im Massstab 1:12 im Winter zumuten kann, aber die Bewegungen im Schnee gehen dem Modell immer noch leichter von der Hand als im Sand oder Erdreich. Im Erdreich und im Sand wirken wesentlich größere Reibungswerte als im Schnee. Eine Kurve verlangt mehr Power als im Winter....
Ich wollte anfangs auch nicht im Sommer die Finger vom Modell lassen - aber nach einer Sommersaison , habe mich entschlossen mit dem letzten Frühlingsschnee den Bully einzusommern. Man sieht es der Technik ziemlich schnell an, dass Sie nicht für den Sommereinsatz gedacht ist.
Im Sommer widme ich mich lieber der Fliegerei.
Aber es liegt immer am Einzelnen, was man mit, und aus, seinem Modell macht.
Gruß
Alex
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Albert
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von Albert »

Hallo Alex,

woher hast du die Daten?
Die PS für Winde und Ketten dienen beide dem Vortrieb der Raupe, das heißt, wenn zB die Winde nicht benötigt wird, stehen deren PS für die Ketten zur Verfügung. Die Winde wird ja nur dann benötigt, wenn die Ketten im Schnee nicht mehr genug Grip haben.

Ich glaube auch nicht, dass so viele PS in die Fräse gehen.

Albert
blizzard
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von blizzard »

Soviele PS denke ich auch nicht. Aber auf die Fräse gehen soviel PS, dass man beim 240er im Steilhang die Fräse ausschalten muss, damit die Bremsen richtig funzen. Der hat natürlich keine Winde.
Ich habe das schon miterlebt. Es fehlte Leistung und wir wurden immer schneller. Irgendwann meinte der Fahrer dann, er macht die Fräse mal kurz aus, bevor es schneller hinab geht :D

Gruß
Jonas
Zuletzt geändert von blizzard am Di 19. Jan 2010, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
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pb600_OA
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von pb600_OA »

Hallo Albert / Jonas,

also die Daten für die Winde sind dem Datenblatt des PB400 entnommen, die Windenleistung bei 4to Zug liegt bei 150PS. Natürlich sind diese nicht kontinuierlich nur für die Winde reserviert. Wenn die Winde deaktiv ist stehen sie anderweitig zur Verfügung.
Allerdings mit dem Vortrieb ist es so eine Sache : angenommen die Pistenraupe fährt einen 45° (entsprechend 100% Steigung) steilen Hang hoch - da ist eine Winde durchaus hilfreich - so nimmt Dir diese Winde 4 to der Hangabtriebskraft ab. Jedoch verbleiben immernoch ca. 2,6 to die das Fahrzeug selbst mit seinen Ketten aufbringen muss. Die Winde allein bringt kein Fahrzeug vorwärts und die Winde greift nicht nur ein, wenn die Ketten den Grip verlieren. Sie ist dreistufig einstellbar und bringt immer einen konstanten Zug ( nagel mich jetzt nicht fest aber ich meine es gibt folgenden Stufen : 2,5to, 3to, 4to ) - je weniger Zug benötigt wird, desto schneller kann gefahren werden und desto weniger PS nimmt sie der Maschine ab.
Wenn nun bei obigen Beispiel auch noch Schnee den Berg hoch geschoben werden soll, muss fast zwangsläufig die Fräse abgeschalten werden, damit deren Antriebsleistung auf die Ketten verlagert werden kann.
Mit der Fräsleistung hat mich Jonas ja bereits bestätigt.

Schönen Abend noch
Alex
blizzard
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von blizzard »

pb600_OA hat geschrieben:Hallo Albert / Jonas,

also die Daten für die Winde sind dem Datenblatt des PB400 entnommen, die Windenleistung bei 4to Zug liegt bei 150PS. Natürlich sind diese nicht kontinuierlich nur für die Winde reserviert. Wenn die Winde deaktiv ist stehen sie anderweitig zur Verfügung.
Allerdings mit dem Vortrieb ist es so eine Sache : angenommen die Pistenraupe fährt einen 45° (entsprechend 100% Steigung) steilen Hang hoch - da ist eine Winde durchaus hilfreich - so nimmt Dir diese Winde 4 to der Hangabtriebskraft ab. Jedoch verbleiben immernoch ca. 2,6 to die das Fahrzeug selbst mit seinen Ketten aufbringen muss. Die Winde allein bringt kein Fahrzeug vorwärts und die Winde greift nicht nur ein, wenn die Ketten den Grip verlieren. Sie ist dreistufig einstellbar und bringt immer einen konstanten Zug ( nagel mich jetzt nicht fest aber ich meine es gibt folgenden Stufen : 2,5to, 3to, 4to ) - je weniger Zug benötigt wird, desto schneller kann gefahren werden und desto weniger PS nimmt sie der Maschine ab.
Wenn nun bei obigen Beispiel auch noch Schnee den Berg hoch geschoben werden soll, muss fast zwangsläufig die Fräse abgeschalten werden, damit deren Antriebsleistung auf die Ketten verlagert werden kann.
Mit der Fräsleistung hat mich Jonas ja bereits bestätigt.

Schönen Abend noch
Alex
So genau weiss ich die Leistungen nun wirklich nicht. Woher weisst Du das so genau?

Gruß
Jonas
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von pb600_OA »

Direkt vom Pistenbully-Kundenservice-Monteur. Habe längere Zeit beim Bergbahnbetrieb gearbeitet.
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Albert
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von Albert »

Hallo Alex,

so hatte ich das mit der Winde ja auch gemeint :)
Das war bei mir sicher zu kurz formuliert, aber du hast das nun sehr schön beschrieben.

Grüße,
Albert
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Re: Sand statt Schnee (Sommereinsatz)

Beitrag von Pellengahr »

Hallo

Den 250er kenne ich noch immer nicht.

Die Größenordnungen, die Alex angegeben hat, kann ich bestätigen.
Ein weiterer Großverbraucher ist übrigens auch die Front-Schneefräse. Die ist allerdings nicht so verbreitet.
Bei der Winde läßt sich die Zugkraft und bei der Heckfräse die Fräßtiefe (und Fräsgeschwindigkeit) einstellen, beides beeinflußt die Leistungsaufnahme. Wird viel Leistung für die Anbaugeräte benötigt, so senkt man die Fahrgeschwindigkeit. Durch die verstellbahren Hydraulikpumpen hat man ja eine Art stufenloses Getriebe für jede einzelne Kette. Man "schaltet einen Gang runter".


Beste Grüße

Jürgen Pellengahr
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